Februar 2011 - Karneval

Die fünfte Jahreszeit rückt näher und wir haben das große Glück, einen Anhänger unser eigen zu nennen. Viel Arbeit lag vor uns. Das marode Eisen musste ersetzt werden, umfangreiche Schweißarbeiten ließen den Anhänger zu einem wahren Prachtstück erwachen.

Den Holzaufbauten widmeten wir uns mit viel Liebe, denn dieser Wagen muss nicht mehr abgebaut werden. Wir haben sogar ein WC mit abschließbarer Tür, welch ein Luxus.

Unser Motto galt mal wieder dem Kampf gegen die CO Pipeline. Dieses Jahr jedoch wollten wir etwas Besonderes machen, nicht nur malen, sondern auch mit Plastiken arbeiten. In einer Presseerklärung versprach die neue Regierungspräsidentin Annemarie Lütkes, das Planfeststellungsverfahren neu aufzurollen und eine Bürgeranhörung ins Leben zu rufen. Das Motto war gefunden.

Die Fa. Bayer, dargestellt durch die Figur des Dagobert Duck, frönt ihrem Profitdenken, ist reich und gierig.

Menschenleben zählen nicht. Die unmittelbar betroffenen Bürger in der Pipelineregion wollen jedoch angehört werden. Frau Lüttkes, darstellt durch eine überdimensional große Kopfplastik mit riesigen Ohren, hat ein „Ohr“ für deren Sorgen. Anfang Januar war es dann soweit, aus Drahtgeflecht, Pappmache' und Gips bastelten wir die zwei Köpfe.

   

   

Bis jetzt lagen wir gut im Zeitplan. Doch als unsere Kreativabteilung Ende Januar einen schweren Skiunfall hatte und operiert werden musste, wurde die Zeit recht knapp. Viele Freunde sprangen ein, um die Lücke, so gut es ging zu schließen. Sie waren, wie man auf den Bildern sieht, sehr erfolgreich! Wir hatten Glück im Unglück. Alles wurde rechtzeitig fertig. Die Malereien waren abgeschlossen, die Plastiken montiert, die Technik auf Funktionsfähigkeit geprüft, die Schütten gefüllt und die Einweihung nebst Presse terminiert. Wagenbauer, Unterstützer und Sponsoren fanden sich zu einem kleinen Büffet ein. Gut gelaunt und mächtig stolz prosteten wir mit heißem Glühwein auf den Erfolg unseres Wagens an.

   

Dann wurde es ernst. Weiteres Wurfmaterial fand seinen Platz in den Schütten, die Vorräte wurden verstaut, die Anlage mit Karnevalsmusik versehen, der Proviant zur eigenen Stärkung herangeschleppt und der „Hochprozentige“ nebst „flüssig Brot“ auf Position gebracht. Wagen und Narrenschaft waren bereit. Erfolgreich und mit viel guter Stimmung zogen wir durch Erkrath, Unterbach und dem von blauem Himmel und Sonne verwöhnten Hilden.

Durch Verlosung hatten wir auf jedem unserer Umzüge Gäste, als Narrenverstärkung. Es war eine tolle Stimmung. Eines wissen wir jetzt schon, nächsten Karneval sind wir wieder dabei. Helau!