Erkrath (RP). IG Erkrath hofft an einen =
erneuten=20
Sicherheitstest. Sie fordert, die R=C3=B6hre nicht durch Wohngebiete =
verlaufen zu=20
lassen.
Nur dank des Stahlseils in der Leitplanke st=C3=BCrzte =
der Lastwagen=20
(r.) bei dem Unfall am Mittwoch nicht von der Neandertalbr=C3=BCcke. =
Foto: Michael=20
Nacke
Der Schreck sitzt noch immer tief bei den Gegnern =
der=20
CO-Pipeline in Erkrath. Seit in der vergangenen Woche ein Lastwagen auf =
der=20
Neandertalbr=C3=BCcke in Erkrath bei glatter Fahrbahn auf der A3 gegen =
die Leitplanke=20
schlitterte und nur durch ein Stahlseil in der Planke vom Herunterfallen =
gehindert wurde, f=C3=BChlen sie sich in ihren Protestaktionen =
best=C3=A4tigt.
"In der Vergangenheit haben wir mehrfach auf das =
Szenario=20
eines Lkw-Unfalls hingewiesen. Der ehemalige Regierungspr=C3=A4sident =
B=C3=BCssow (SPD)=20
wies dieses Risiko als unbegr=C3=BCndet zur=C3=BCck", sagt Wolfgang =
C=C3=BCppers von der IG=20
Erkrath. Nach dem Unfall, der glimpflich ausging, hat die =
Bezirksregierung=20
angek=C3=BCndigt, die Sicherheit der Pipeline erneut zu hinterfragen. =
Das loben die=20
Pipeline-Gegner aus Erkrath.
Einw=C3=A4nde
Mehr als 22 000 Protestschreiben
Die Pipeline-Gegner aus der Region haben im Oktober mehr als 22 000=20
schriftliche Einw=C3=A4nde gegen die Inbetriebnahme der =
Gas-R=C3=B6hre=20
von Bayer bei der Bezirksregierung eingereicht. N=C3=A4chster =
Verfahrensschritt ist=20
der Er=C3=B6rterungstermin, in dem die Einw=C3=A4nde =
mit den Betroffenen=20
diskutiert werden. Er soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2013=20
stattfinden.
"Die Interessengemeinschaft Erkrath =
begr=C3=BC=C3=9Ft, dass die=20
Sicherheit der CO-Pipeline nach dem Lkw-Unfall auf der =
Neandertalbr=C3=BCcke (A3) in=20
Erkrath =C3=BCberpr=C3=BCft wird. "Es hie=C3=9F wie immer stereotyp: Die =
CO-Pipeline ist=20
sicher. Wir sind erfreut, nun sachgerechtere Stellungnahmen der =
Bezirksregierung=20
zu h=C3=B6ren."
Dass ein herabst=C3=BCrzender Lastwagen kein =
=C3=BCbertriebenes=20
Horrorszenario sei, sehe man leider recht oft, meinen die =
Pipelinegegner. So sei=20
2004 ein Gefahrguttransporter von der Wiehltalbr=C3=BCcke (A4) =
gest=C3=BCrzt, im=20
vergangenen August fiel ein Lastwagen von der Br=C3=BCcke =C3=BCber den =
Rhein-Herne-Kanal,=20
ebenfalls im August vergangenen Jahres starb auf der A42 ein Fahrer, als =
sein=20
Lkw von der Br=C3=BCcke st=C3=BCrzte. In Olpe habe es in den vergangenen =
Jahren zwei=20
=C3=A4hnliche F=C3=A4lle gegeben.
"Wenn die CO-Pipeline in Betrieb gewesen und bei dem =
Lkw-Unfall zerst=C3=B6rt worden w=C3=A4re, h=C3=A4tte Bayer, glaubt man =
den Gutachtern, viele=20
Hundert tote Erkrather B=C3=BCrger auf dem Gewissen", sagt C=C3=BCppers. =
Er fordert, dass=20
ein Schreckensszenario, im Zweifel sogar im Simulationsexperiment, =
=C3=BCberpr=C3=BCft=20
wird. "Dazu geh=C3=B6rt nicht nur, dass mehrere Lkw hoher Tonnage mit =
Gefahrgut die=20
Pipeline treffen", sagt der Pipeline-Gegner. Die Pipeline kreuze auch=20
Eisenbahnlinien, so C=C3=BCppers, der an den Unfall in =
D=C3=BCsseldorf-Eller erinnert, bei=20
dem ein Zug entgleiste und eine Gartenlaube rammte. Zudem kreuze die =
Gasr=C3=B6hre=20
auch die Flugschneise des D=C3=BCsseldorfer Flughafens.
Bayer hatte erkl=C3=A4rt, dass das Szenario eines =
von der Br=C3=BCcke=20
herabst=C3=BCrzenden Lastwagens bereits bedacht worden sei. Nur wenn ein =
solcher Lkw=20
mit hoher Geschwindigkeit das Br=C3=BCckengel=C3=A4nder durchbreche, =
habe er genug=20
Schwung, um die Pipeline zu erreichen. Selbst dann jedoch werde die =
Pipeline=20
nicht besch=C3=A4digt, hei=C3=9Ft es von Bayer. Die IG Erkrath sieht das =
indes anders und=20
den aktuellen Fall als Mahnung. Sie betont, dass es f=C3=BCr Bayer kein =
Imageschaden=20
sei, "wenn der Konzern auf die CO-Pipeline durch Wohngebiete verzichten =
w=C3=BCrde=20
und vor Ort in Krefeld die CO-Produktion erweitere".
Quelle: RP/rl
Jetzt =
weiterlesen=20
und die Rheinische Post testen.