16.09.2007: NRZ: Bayer schottet Pipeline ab

SICHERHEIT. In einem Brief weist der Chemie-Konzern auf ein Betretungsverbot für die Baustellen hin. Gegner lassen sich nicht beeindrucken.

HILDEN/KREIS METTMANN. Die Bayer AG will Proteste gegen die im Bau befindliche CO-Pipeline behindern. Das wirft dem Chemie-Unternehmen Dieter Donner aus Hilden vor. Der Sprecher der Kreis Mettmanner Initiativen "Bau-Stopp der Bayer-Pipeline" wird in einem Brief von Bayer darauf hingewiesen, "dass das Betreten der Baustelle für Unbefugte grundsätzlich verboten ist und nur nach ausdrücklicher Einwilligung der Bauleitung gestattet werden darf". Dabei sei auch das Tragen von Schutzkleidung Pflicht. Donner und andere Aktivisten gegen die Giftgas-Pipeline haben mehrfach entlang der Trasse und an Baustellen Mahnwachen abgehalten, außerdem fanden dort Pressetermine statt.

Dieter Donner lässt sich von Bayer nicht einschüchtern. Getarnt als Sorge um die Gesundheit der Beobachter und Berichterstatter versuche Bayer nun "mit Geheimhaltung und Betretungsverboten die öffentliche Berichterstattung" zu verhindern. Donner wies darauf hin, dass man von der Bezirksregierung die Aufforderung zur Dokumentation der Pannen an den Baustellen habe. Daher werde der Bayer-Brief "eine weitere intensive Begleitung der Baustellen-Pannen nicht verhindern können".

Im Übrigen, so Donner, könne man gar nicht nachvollziehen, wo die Baustelle anfängt und ab welchem Punkt man eine Einwilligung benötig: "Fast alle Baustellen sind unzureichend abgesichert und etliche Bereiche ähneln eher Schrottplätzen als einer Baustelle zur Herstellung einer Pipeline für den Transport des hochgiftigen Gases". Donners Vorwurf: "Bayer wird seiner sonst so gepriesenen Rolle als High-Tech-Konzern an keiner Stelle gerecht." Wer auf den Nachweis von Fehlern mit Abschottung und Zutrittsverbot reagiere, mache sich unglaubwürdig und könne sein verlorenes Image so niemals zurückgewinnen.

Der Hildener Ratsherr Werner Horzella fragt öffentlich, ob von den Pipeline-Gegnern einmal überprüft wurde, ob die Pipeline auch tatsächlich wie vorgeschrieben und über die gesamte Strecke in einer Tiefe von 140 Zentimetern verlegt wird. Außerdem fragt er, ob die Rohre für die Pipeline in die Baugrube geworfen oder schonend gelegt werden und ob dabei nicht Schweißnähte beschädigt werden können. In einem Schreiben an die Pipelinegegner legte Werner Horzella mehrere Baustellen-Fotos bei.

Unterdessen kam es an der Pipeline-Baustelle an der Giesenheide in Hilden erneut zu einem Sabotage-Akt: Am Samstagnachmittag wurden an einem Bagger alle Fensterscheiben eingeschlagen und Sand in den Tank gefüllt. Außerdem wurden Vermessungspfosten aus dem Boden gerissen. Für die Pipeline-Gegner hatte Dieter Donner derartige Beschädigungen bereits heftig kritisiert.

Quelle: NRZ online vom 16.09.2007 GÖTZ MIDDELDORF

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