05.11.2007: NRZ: Gas-Pipeline durch den Norden

Proteste. Bezirkspolitiker alarmiert über Gerüchte einer geplanten Kohlenmonoxid-Leitung durch Wittlaer. Angeblich Verhandlungen mit Duisburg über Entlastungstrasse. Dementi vom Nachbarn.

Pirkko Gohlke
Holger Dumke

Wird die CO-Pipeline ein Handel auf Kosten der Bürger in Wittlaer? Laut unbestätigten Gerüchten verhandele der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland mit dem Chemieriesen Bayer über einen „Bypass“ für die CO-Leitung. Bisher ist geplant, dass die Trasse mitten durch das Wohngebiet Ungelsheim im Duisburger Süden führt. Nun sei angeblich eine Umleitung über Wittlaer südlich der Bundesstraße 288 im Gespräch. „Das ist Unfug“, sagte Duisburgs Stadtdirektor Peter Greulich (Grüne) zu den Gerüchten gestern auf NRZ-Nachfrage.

Grüne fordern Aufklärung
Sollten die Spekulationen aber doch zutreffen, „dann werden die Menschen in Wittlaer auf die Straße gehen“, drohte Jürgen Gocht (Grüne) Mitglied der Bezirksvertretung 5. Die Hildener Bürgerinitiative gegen die CO-Pipeline hatte ihn am Freitag angerufen und von den Gerüchten erzählt.
„Ich werde mich heute sofort an die Landtagsfraktion wenden. Die ist verpflichtet, mich über den neuesten Stand in Sachen Planung zu informieren“, erklärte Gocht: „Sollte die Trasse in Wittlaer gebaut werden, ist der Protest keine Aktion einzelner Parteien. Dann werden sich alle Mitglieder der BV beteiligen“, ist sich Gocht sicher.
Während Bayer die Gerüchte dementiere, bestätigte der Duisburger Stadtdirektor Peter Greulich Verhandlungen mit dem Unternehmen schon vor zwei Wochen gegenüber der WAZ. Demnach soll die Trasse in Duisburg wie geplant gebaut werden. Danach soll mit dem Bau einer südlichen Querverbindung begonnen werden und so die alte Pipeline im Wohngebiet Ungelsheim überflüssig werden.
Natürlich spreche man mit Bayer darüber, „was man tun kann, um die Pipeline aus dem Siedlungsgebiet im Duisburger Stadtteil Ungelsheim herauszuhalten“, meinte gestern der Duisburger Stadtdirektor Peter Greulich“. Dabei gehe es zwar in der Tat um eine Südverlegung der Trasse: „Aber immer noch auf Duisburger Gebiet“, betonte Greulich. Als Stadt Duisburg könne man keine Pipeline nach Wittlaer verlagern, „das ist ja nicht mehr unser Terrain – und wahrscheinlich würde das Bayer auch gar nicht mitmachen“.
Am Samstag protestierten rund 2500 Pipeline-Gegner aus Düsseldorf, Solingen und dem Kreis Mettmann und zogen vom Hauptbahnhof über die KÖ bis zum Rathaus. Sie fordern von der Landesregierung einen Baustopp der umstrittenen Leitung.

Quelle: NRZ vom 05.11.2007

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