27.08.2008: Lokalanzeiger Erkrath: Gasunfall ist kein gemaltes Horrorszenario

Aktuelle Vorfälle bestärken die Initiativen gegen die CO-Pipeline

Erkrath. (stef) Die Forderungen waren schon lange da, die Rufe laut. Doch zuletzt wurde die Einstellung des Pipeline-Projektes der Bayer AG wiederholt verlangt.
Die Gasunfälle in Mönchengladbach, Wuppertal-Vohwinkel sowie am Montag in Wülfrath gaben den Anlass. Eine Explosion im Bayer-Werk Worringen ist erst fünf Monate her. Das Kohlenmonoxid ist dabei weit aus gefährlicher als das in Worringen ausgetretene Ethylen oder das in Mönchengladbach ursächliche Kohlendioxid.
„Die Kritik der Menschen im Kreis Mettmann an dem CO-Pipelineprojekt ist berechtigt. Deshalb ist es für mich unerträglich, dass ungerührt die Sicherheit der Anlage propagiert und krampfhaft versucht wird, eine verfehlte Planung zu retten“, sagt Landrat Thomas Hendele. In einer Stellungnahme nach dem Vorfall in Vohwinkel erläutere er, dass ein vergleichbarer Austritt von 15 Tonnen CO-Gas ganz andere Folgen als der glimpfliche Ausgang dort gehabt hätte. „Bayer sollte unverzüglich Lösungswege finden, um das Projekt zu beenden und die Arbeiten einzustellen“, so der Landrat.

Dass die Bürgerinitiativen keine Horrorszenarien an die Wand malen, würden die Vorfälle deutlich machen, sagt Wolfgang Cüppers, Vorsitzender der IG Erkrath. Er fordert die Landtagsabgeordneten, den Düsseldorfer Regierungspräsidenten und Bayer nunmehr auf, „spätestens jetzt die Konsequenzen zu ziehen und den Bau zu stoppen.

Vom CDU-Kreisverband ist gleiches zu hören. „Wir heben die besondere Bedeutung des Industrie- und Chemiestandortes NRW und insbesondere die der kunststofferzeugenden und –verarbeitenden Industrie mit ihren 150000 Beschäftigten hervor“, schreibt der Vorstand in einer Pressemitteilung, „aber nicht um jeden Preis“.

Quelle: „Lokal-Anzeiger Erkrath“ vom 27.08.08

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