13.12.2014: NRZ: Erst bauen, dann genehmigen

KRITIK. Bayer lässt Fehler später legalisieren, so die Gegner, Am Sonntag sendet der WDR.

Erkrath/Kreis Mettmann. Die Anti-Pipeline-Initiativen sind fassungslos. Vertreter der Kommunen nennen die aktuellen Entwicklungen „sehr erstaunlich“ oder „sonderbar“. Bereits im Sommer und Herbst habe die Firma Bayer neun Änderungen in das Verfahren gegeben, zu denen Betroffene Stellung beziehen konnten. Laut Dieter Donner, Sprecher der Initiativen, wurden schon dabei nicht alle Betroffenen einbezogen.
Nun habe sich herausgestellt, dass beispielsweise an der Max-Planck-Straße die ursprüngliche Planung undurchführbar war, das gilt auch für die geänderte Variante. „Als Vertreter der Initiative die Arbeiten an dieser Stelle dokumentieren wollten, hatte Bayer offensichtlich Wind davon bekommen und schleunigst die ganze Baustelle abgeräumt“, so Donner.
Ohne Planänderungen, sagen die Pipelinegegner, sei an der S-Bahn-Trasse in Erkrath die Leitung „illegal“ und „erheblich abweichend“ von der planfestgestellten Linienführung verlegt.
Das Schutznetz, das Baggerführer vor der sensiblen Leitung warnen soll, war in einer Breite von 80 Zentimetern genehmigt worden. Tatsächlich seien offenbar auf 67 Kilometern Leitungslänge lediglich 60 Zentimeter breite Netze verbaut worden. Nachträglich versuche Bayer nun, einige seiner Aktionen nachträglich durch Planänderungen zu legalisieren, so Wolfgang Cüppers.
Nach Aussagen der Bezirksregierung vor dem Umweltausschuss des Landtags kontrollieren 15 Mitarbeiter der Bezirksregierung die Bauarbeiten ständig.
Wir sorgfältig wirklich gearbeitet und kontrolliert wird, hat ein WDR-Team untersucht. Das Ergebnis ist am Sonntag, 14. Dezember, 19.30 Uhr in der Sendung „Westpol“ zu sehen.

Leser schreiben Klartext

Bezirksregierung in Bedrängnis

Zu der Politik des Landtags beim Thema CO-Pipeline schreibt Claus D. Knipp, Richrather Str. 170 unter anderem:

Da haben diejenigen, die glauben, in NRW das Sagen zu haben, versucht, im Landtag eine „Monkey-Show“ der Extraklasse abzuziehen. Es war schon faszinierend zu erleben, wie sich die Bayer-Liebesdiener-Fraktionen CDU-SPD-FDP mit den Bayer-Mannen, unterstützt durch den TÜV Hessen, gegenseitig die Bälle zuspielten. Einer der Höhepunkte hierbei war der „herzzerreißende“ Ausruf des TÜV-Mannes Rühlmann, man müsse ihn doch glauben, da er mit seiner Unterschrift auch sein Privatvermögen auf‘s Spiel setzt.
Da kann man nur hoffen, dass Bayer auch in diesem Falle die Sammelbüchse kreisen lässt. CDU und FDP bemühten sich wenigstens, durch eine scheinheilige Fragestellung Besorgnis zu heucheln, während für die SPD sowieso alles zu Gunsten von Bayer wegen „nachgewiesener“ Sicherheit beim Bau der Pipeline und den damit verbundenen Auflagen spricht.
Ad hoc konnten die Pipeline-Gegner jedoch die v.g. Befürworter der Pipeline mit den Punkten Rostfraß, Schweißnähte und Geogrid-Schutzmatte in Bedrängnis bringen. Besonders die Geogridmaße, die, gegenüber der Festlegung der Planfeststellungsbehörde, von Bayer eigenmächtig zum Nachteil der Sicherheit geändert wurden, brachten auch Fr. Dr. Nienhaus von der Bezirksregierung in Bedrängnis.
Es soll jedoch hierzu ein Änderungsantrag von Bayer seit dem 1.10.08 (!!) vorliegen der, natürlich, „ergebnisoffen“ geprüft werden soll.

Quelle: NRZ vom 13.12.08

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