07.07.2010: Der Westen: Gefahren : Kritik an CO-Pipeline - Bayer antwortet Ärzten

Kreis Mettmann, 07.07.2010, Max Glockner

Leverkusen. Bayer MaterialScience wendet sich mit einem offnen Brief an 103 Kinderärzte. Die Mediziner hatten die Sicherheit der CO-Pipeline öffentlich kritisiert. Bayer versichert, das Sicherheitskonzept übertreffe die bisherigen Standards.

Am Montag wandten sich 103 Kinderärzte aus ganz NRW in einem offenen Brief an Politik und Wirtschaft: die CO-Pipeline von Dormagen nach Krefeld dürfe nicht in Betrieb gehen, weil die Gefahren zu groß seien. Am Mittwoch veröffentlichte die Bayer MaterialScience AG, vertreten durch Vorstandsmitglied Tony Van Osselaer und Jürgen Hinderer, eine Antwort an die besorgten Ärzte. Die NRZ zitiert aus dem Brief:

„Sehr geehrter Herr Dr. Arnold, sehr geehrter Herr Dr. Terhardt, [...]

Pipelines sind sowohl unter Sicherheits- als auch unter Umweltaspekten das beste Transportmittel für viele flüssige und gasförmige Stoffe. [...]

Sofortmaßnahmen und Nachricht an Behörden

Für die CO-Pipeline zwischen unseren Standorten Dormagen und Krefeld-Uerdingen wurde ein Sicherheitskonzept entwickelt, das die bisherigen Standards und gesetzlichen Regelungen übertrifft. [...]

Falsch ist Ihre Behauptung, es liege im – äußerst unwahrscheinlichen – Falle einer Störung im Ermessen von Bayer MaterialScience, ob und wann die Öffentlichkeit informiert wird. Richtig ist vielmehr, dass das Unternehmen innerhalb einer Minute Umfang und Ort der Leckage feststellen, Sofortmaßnahmen einleiten und unverzüglich die zuständigen Behörden einschalten muss.

Mit Nachdruck verwahren wir uns gegen Ihre Unterstellung, unser Unternehmen würde „menschenverachtend“ handeln. [...]

In Zusammenarbeit mit den örtlichen Wehren entwickelt Bayer MaterialScience zudem Atemschutzkonzepte[...]

„Eine solche gesetzliche Vorschrift existiert nicht“

Ein weiterer Punkt, der nicht den Tatsachen entspricht, ist Ihre Behauptung, dass CO nur dort produziert werden dürfe, wo es verarbeitet wird. Eine solche gesetzliche Vorschrift existiert nicht. Vielmehr hat der nordrhein- westfälische Landtag im Rahmen seiner Gesetzgebung festgestellt, dass die Pipeline dem Allgemeinwohl dient., weil sie einen sicheren, standortübergreifenden Rohstoffverbund für die Kunststoff-Industrie schafft.“

Quelle: Der Westen

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