05.10.2012: Der Westen-WAZ

Die Mängelliste der CO-Pipeline

Kreis Mettmann

Die Mängelliste der CO-Pipeline

05.10.2012 | 21:34 Uhr2012-10-05T21:34:00+0200

Der Kreis Mettmann wendet sich in einem achtseitigen Schreiben an die Düsseldorfer Bezirksregierung gegen die CO-Pipeline.Foto: Kai Kitschenberg

Kreis Mettmann. In einem achtseitigen Schreiben hat der Kreis Mettmann seine Einwände gegen die von Bayer beantragten Planänderungen zur CO-Pipeline formuliert. Stück für Stück nimmt Landrat Thomas Hendele (Foto) darin die umstrittene Rohrleitung auseinander. Das gesamte Projekt und somit auch die nun beantragte Planänderung verletze das verfassungsrechtlich geschützte Selbstverwaltungsrecht des Kreises.Es mangele bereits bei den Gründen für den Pipelinebau. Ursprünglich hatte Bayer geltend gemacht, CO-Überschüsse in Dormagen müssten zum Standort Krefeld geleitet werden, um diesen wettbewerbsfähig betreiben zu können. Hierzu stellt Hendele fest: In Dormagen gebe es durch den Bau der neuen TDI-Anlage gar keinen CO-Überschuss mehr, sondern es müsse sogar nachgerüstet werden. Und auch in Krefeld sei kein Niedergang zu erkennen. Vielmehr würde die Jahresproduktion an Polycarbonat von 330 000 auf 400 000 Tonnen gesteigert.

Eine linksrheinische CO-Trasse sei nie wirklich geprüft worden und das Rohrleitungsgesetz des Landes von 2006 sei verfassungswidrig. Intensiv beschäftigt sich Hendele mit Sicherheitsmängeln der CO-Pipeline. Der Stahl der verwendeten Rohre sei stark rostanfällig und für eine Leitung voller tödlichem Gas ungeeignet. Schon vor dem Einbau zeigten die Rohre starken Rostbefall. Ob sich das Leck-erkennungssystem für Gase eigne, sei ungewiss. Die Erdbebensicherheit der Pipeline wurde nie untersucht. Und das augenblickliche Planänderungsverfahren senke den Sicherheitsstandard noch weiter: Sogenannte GeoGrid-Matten oberhalb der Leitung schützten nur unzureichend gegen mechanische Beschädigungen. Die Werkstoffe der Rohre seien ungeeignet. Das Weglassen von Mantelrohren sei nicht akzeptabel. Aus all diesen Gründe gehe der Kreis Mettmann auch gegen die Planänderung vor.

„Das Land“Dirk Neubauer

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