27.06.2008: IG Erkrath empört über Kritik an Peer Steinbrück

Nachdem der Bundesfinanzminister und designierte Bundestagskandidat für den Wahlkreis Mettmann-Süd, Peer Steinbrück, sein entschiedenes und logisch begründetes Nein zur CO-Pipeline geäußert hat, wird harsche Kritik an ihm geübt. Besonders der Düsseldorfer Regierungspräsident Büssow und der Vize-Fraktionschef Norbert Römer gehen auf Herrn Steinbrück los.

Der Regierungspräsident behaupt in seiner Presseerklärung vom 25.06.2008, dass im Zusammenhang mit dem Pipeline-Bau keine Arbeitsplätze abgebaut würden. Das ist falsch! Kohlenmonoxid wird für die Kunststoffsparte des Bayer-Konzerns benötigt, und genau in diesem Bereich will Bayer, wie aus der Bayer-Bilanz, die der Bayer-Chef Werner Wenning im November 2007 präsentierte, 1500 Stellen abbauen, davon 400 bis 500 in Deutschland.

Herr Römer, nicht nur Vize-Fraktionschef der NRW-SPD, sondern auch noch Aufsichtsratsmitglied in von Bau-, Chemie -und Energiefirmen, in denen er angeblich Arbeitnehmerinteressen vertritt, fühlt sich offenbar tief in seiner Ehre verletzt. In einem Brief an Steinbrück reagiert er jedenfalls stinksauer. Dieser Brief liegt der BILD-Zeitung nach eigenen Angaben in der Düsseldorfer Ausgabe vom 27.06.2008 vor und in dem heißt es unter anderem, dass er vom Sinneswandel des Herrn Steinbrück überrascht sei, obwohl das Pipeline-Projekt von der seinerzeit von Steinbrück geführten Landesregierung in Gang gebracht worden ist.

Was mich als Vorsitzender der IG Erkrath empört, ist die Tatsache, dass Herr Römer in diesem Brief die Sorgen und Nöte der betroffenen Anwohner als „lokale Betroffenheit" bezeichnet, die nicht Maßstab für industriepolitische Entscheidungen sein dürfe. Hier werden also Profitinteressen eines Großkonzerns über die berechtigten Einwände der Bevölkerung gestellt.

Diese Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Im Gegenteil, Peer Steinbrück gebührt meine Hochachtung für seine klare Stellungnahme zu diesem Thema und es ist ihm hoch anzurechnen, dass er die Konfrontation mit seinen NRW-Parteigenossen nicht scheut.

Ich halte es für gut und richtig, dass ein hochrangiger Politiker die Dinge sieht, wie sie sind und so handelt, wie alle Politiker handeln sollten: als Volksvertreter im besten Sinne.

Quelle zur Rede von Herrn Wenning:

http://www.welt.de/wirtschaft/article1336685/Bayer_streicht_1500_Stellen_in_Kunststoffsparte.html

Quelle Presserklärung Regierungspräsident Düsseldorf:

(www.bez.reg-duesseldorf.nrw.de/BezRegDdorf/hierarchie/news)

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Cüppers


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