Anträge gescheitert

19.06.2009: Der Westen - NRZ

Daniel NEUKIRCHEN

IG Erkrath konnte Bebauungspläne nicht stoppen.

Sauer waren sie, die rund 150 Bürger, die zur jüngsten Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Verkehrsausschusses erschienen waren. Das brandheiße Thema hieß: Bebauung der Gebiete „Neanderhöhe” und „Kleines Bruchhaus”. Die IG Erkrath hatte zwei Bürgeranträge gestellt, um beide Vorhaben zu verhindern. Doch die Mehrheit aus CDU und FDP blieb bei ihrer Linie und lehnte die Papiere, zu denen etliche Erkrather in der Sitzung ihre Stellung bezogen, ab.

Peter Knitsch, Fraktionsvorsitzender der Grünen, interpretierte später die Wut der Anwesenden: "Ich glaube es ging hauptsächlich um die Art und Weise, wie die Entscheidung gefällt worden ist. Weil gar nicht auf die Argumente der Leute eingegangen wurde." Seine Partei stimmte zusammen mit SPD und Bmu für die Bürgeranträge.

Bei beiden Bauvorhaben kritisierten die Gegner, dass die jeweiligen Flächen zu nah an Naturschutzgebieten lägen. So berührt das "Kleine Bruchhaus" – hier soll ein Wohngebiet entstehen – die "Bruchhauser Feuchtwiesen". Die Neanderhöhe grenzt sogar an ein Gebiet, das durch die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) geschützt ist. "Und da sollen dann zwölf Meter hohe Hallen entstehen", so Knitsch.

Der Grüne hofft jedoch, dass die zwei umstrittenen Bebauungspläne doch noch kippen. "Bevor das Verfahren abgeschlossen sein wird, ist Kommunalwahl", so Knitsch. Er setzt jetzt darauf, dass sich dann die Mehrheitsverhältnisse verschieben.

CDU-Fraktionschef Wolfgang Jöbges hatte so etwas kommen sehen. Christdemokraten und Liberale hatten im Vorfeld eine Sondersitzung zu dem Thema verhindert. Jöbges wollte keine "rot-grüne Wahlkampfveranstaltung" Ende Juni. Die ließ sich aber kaum verhindern. Sie kam jetzt nur ein paar Tage früher.

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