Grüngürtel soll erhalten bleiben

16.12.2008: Der Westen - NRZ

Erkrath, 15.12.2008, KATHARINA HUT

STADTENTWICKLUNG. Anwohner und IG Erkrath sind gegen eine mögliche Bebauung des Gebietes "Kleines Bruchhausen".

ERKRATH. Vor zwei Jahren ist Marion Frenkel an den Trillser Berg gezogen. "Ich wollte endlich mal ins Grüne", sagt sie. Davon hat sie nun einiges vor der Haustür. Denn sie blickt auf das "Kleine Bruchhaus", die freie Fläche zwischen Bruchhauser Straße und Bergischer Allee mit dem Bach, der "Hundewiese" und den Feldern - noch jedenfalls. Denn immer wieder flammt die Diskussion um eine Bebauung des Gebietes auf. Gemeinsam mit einigen ihrer Nachbarn und unterstützt von der IG Erkrath will sich Marion Frenkel nun für den Erhalt des Grüngürtels einsetzen. Vor etwa zwei Monaten hatte sich die Gruppe um Marion Frenkel an die IG Erkrath gewandt. Zwar war das Thema "Kleines Bruchhaus" seit einem Ratsbeschluss im März, der einer Bebauung grundsätzlich zuließe, nicht mehr öffentlich diskutiert worden. Auch ein Bebauungsplan wurde bislang nicht verabschiedet. Doch die Anwohner wollen nicht warten, bis es endgültig wird. Sie wollen vorher die Stadt dazu bewegen, über Alternativen nachzudenken.

Deshalb werden Marion Frenkel und ihre Mitstreiter noch vor Weihnachten ihre Nachbarn auf Handzetteln über die vorläufigen Pläne der Stadt zur Bebauung informieren. So könnten beispielsweise drei- bis viergeschossige Mehrfamilienhäuser zur Bergischen Allee hin entstehen. Sie würden unter anderem als eine Art Schallschutz für dahinter geplante Ein- und Zweifamilienhäuser dienen.

Puffer zum Naturschutzgebiet

Diese sogenannte Lärmschutz-Bebauung ist nicht der einzige Punkt, an dem die Gruppe Kritik übt. Die Bebauung rücke zu nahe an das angrenzende Naturschutzgebiet heran. "Wir haben Angst, dass es irgendwann ebenfalls zerstört wird", sagt Wolfgang Cüppers, Vorsitzender der IG Erkrath. Ähnliche Befürchtungen hegen die Erkrather Grünen. "Es gäbe keinen Puffer mehr zu den Feuchtwiesen", sagt ihr Vorsitzender, Peter Knitsch. Dass Bruchhausen eine Pufferfunktion habe sei ihm neu, erklärte gestern Bürgermeister Arno Werner auf NRZ-Anfrage und reagierte damit ablehnend auf die Bitte um Unterstützung der IG Erkrath. Die Stadt brauche neue Einwohner und müsse die Chance nutzen, so Werner, vom Wachstum des benachbarten Düsseldorfs zu profitieren. Die Bebauungsgegner dagegen glauben nicht, dass ein Neubaugebiet ausreicht, um gerade junge Familien nach Erkrath zu locken. Erst einmal müsse etwas für das Angebot in der Stadt getan werden, so Cüppers. Es fehle beispielsweise an Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangeboten für Jugendliche.

Die IG Erkrath fordert deshalb von Politik und Verwaltung, zunächst ein Stadtentwicklungskonzept zu entwerfen. Außerdem solle über Alternativen zur Bebauung nachgedacht werden. So gebe es beispielsweise einen erheblichen Leerstand von Wohnungen und Einfamilienhäusern in der Stadt.

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