17.03.2008: Rauchwolke über Köln - IG Erkrath fordert sofortigen Baustopp der CO-Pipeline

Entsetzen lösen die Bilder und Nachrichten aus dem Bayer Industriepark Dormagen aus. Im Bereich des Chemie-Werk „Ineos“ sollen mehrere Detonationen erfolgt sein und eine große Feuersäule mit starker Rauchentwicklung aufsteigen. Anlieger seien aufgefordert worden, sich in geschlossene Räume zurückzuziehen. Vermutlich ist in einem Reaktor der Polyethylen-Anlage des Petrochemiekonzerns Ineos der Druck über einen kritischen Wert angestiegen, dabei sei Ethylen ausgeströmt. Ethylen wird aus Leichtbenzin in Spaltanlagen produziert und als Rohstoff hauptsächlich für die Herstellung von Kunststoffen (Polyethylen) verwendet. Es ist ein leicht entzündliches, schwach süßlich riechendes Gas, das gesundheitsschädlich ist. Es steht im Verdacht, das Erbgut zu schädigen. In der Atmosphäre wird es schnell wieder abgebaut.Das Gas entwich wohl nicht kontrolliert, sondern entzündete sich. Der Chemiepark in Dormagen ist auch einer von fünf großen Bayer-Produktionsstandorten in Deutschland. Wenige Tage nach dem Ammoniakunfall bei Bayer in Wuppertal erfahren wir erneut von technischen Problemen an einem Chemiestandort.

Auch diesen Anlagen wird der Betreiber "Sicherheit" unterstellt haben - was Bayer auch von seiner CO-Pipeline behauptet.

Der heute betroffene Industriepark Dormagen soll in der ersten Ausbauphase bis Uerdingen Ausgangspunkt der umstrittenen CO-Pipeline sein. Die Leitung mit dem hochgiftigen Gas wird aber nicht nur durch gesichertes Werksgelände geführt, sondern weitgehend durch dicht besiedelte Wohngebiete. Betroffen sind z.B. der Kreis Mettmann, Düsseldorf und Duisburg.

Technik ist Menschenwerk und kann versagen, darum rufen wir erneut auch im Namen von über 80.000 Bürgerinnen und Bürger, die schriftlich ihren Protest gegen die CO-Pipeline kundgetan haben, auf: Sofortiger Baustopp der CO-Pipeline! Falls Bayer nicht selber zur besseren Einsicht kommt, ist der Landtag, der die rechtlichen Grundlagen für die Verlegung der CO-Pipeline geschaffen hat, aufgerufen, endlich die Interessen der Bevölkerungsmehrheit umzusetzen und das Pipelinegesetz rückgängig zu machen.

Nicht die Gerichte sind die Interessenvertretung der Bürgerinnen und Bürger sondern die Politiker.
Wir rufen die Politiker von CDU, SPD und FDP auf, endlich die Sorgen der Bevölkerung ernst zu nehmen und Konsequenzen zu ziehen.
Wer weiß, wie man ein solches Gesetz macht muss auch wissen, wie man es wieder rückgängig macht!

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Cüppers


Diese Pressemitteilung herunterladen

CO-Pipeline 28.06.2023
Städte scheitern mit Klagen gegen die CO-Pipeline
weiterlesen

CO-Pipeline 14.01.2022
Beschluss des Bundesverwaltungsgerichtes vom 14.01.2022 zu der Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision
weiterlesen

CO-Pipeline
Bezirksregierung genehmigt am 02.07.2020 Antrag auf sofortige Vollziehung.
Zur Pressemitteilung

IG Erkrath sagt „Danke“
Mit Unterstützung der VR Bank in Hochdahl wurde ein Wunsch des Vereins nun Wirklichkeit.
weiterlesen