Februar 2010 - Karneval

In diesem Jahr hat die IG Erkrath erstmalig einen Motto-Wagen für die fünfte Jahreszeit gebaut. Wie konnte es anders sein: unser Motto galt dem Protest gegen den Bau der Pipeline und nahm die Blauäugigkeit der Politiker und die falschen Versprechungen von Bayer aufs Korn. Kreativität war gefragt! Es war gar nicht so einfach, den Protest, die Haltung des Landtages NRW, das Verhalten von Bayer und die ländliche Prägung unserer Heimat in einem Mottowagen unterzubringen. Wenn sich der Landtag eine rosarote Brille aufsetzen lässt und die Märchenstunde von Bayer eingeläutet wird, dann ist das Motiv für unseren Wagen doch naheliegend. Aber ohne tauglichen Anhänger konnte die schönste Idee nicht umgesetzt werden. Da kam uns das Angebot vom Schloss Garath, uns einen alten Anhänger zu leihen, gerade recht. Jetzt musste nur noch der Ort der Tat gefunden werden. Großväterchen Frost klopfte bedrohlich an. Als Retter in der Not erwies sich Herr Reinhart Zech, der uns seine große Scheune nahe Haus Unterbach kostenlos zu Verfügung stellte. Frisch ins neue Jahr und frisch ans Werk starteten wir am 02.01.2010 bei eisigen Minusgraden und Schnee mit dem Bau des Mottowagens. Es wurden der Hänger gereinigt, die Holzaufbauten befestigt, die Holzausschnitte für unser Motto gesägt, der Wagen angestrichen, die Motive gemalt, und die Technik installiert. Einige Mitglieder der IG Erkrath sowie Freunde halfen eifrig mit, um pünktlich zum 6.02.2010 den Wagen einsatzklar zu bekommen. Viele Arbeitsstunden wurden geleistet, jede Menge Heizöfen liefen um die Wette, um die Temperaturen wenigstens um -2 Grad halten zu können, literweise heißer Kaffee wurde gekocht. Die Weihnachtsvorräte an Plätzchen und Gebäck schwanden bedenklich und unsere gute Seele der IG Erkrath versorgte alle freiwilligen Helfer jeden Samstag und Sonntag mit warmer Suppe. Ihr unseren besten Dank!

   

Nach dem in mehrwöchiger Arbeit unser Prunkstück fertig gestellt und die Technik auf Funktionsfähigkeit geprüft waren, nahte der große Tag der Einweihung. Wir luden die Lokalpresse, sowie unsere Unterstützer, Sponsoren und Wagenbauer zu einem kleinen zünftigen Buffet ein. Gut gelaunt und mächtig stolz prosteten wir mit heißem Glühwein auf den Erfolg unseres Wagens an.

Es wurde ernst. Das Wurfmaterial fand seinen Platz in den Schütten, die Vorräte wurden verstaut, die Anlage mit Karnevalsmusik versehen, der Proviant zur eigenen Stärkung herangeschleppt und der „Hochprozentige“ nebst „flüssig Brot“ auf Position gebracht. Wagen und Narrenschaft waren bereit. Erfolgreich zogen wir durch Erkrath, Unterbach und Hilden. Unser Motto fand großen Zuspruch bei den Bürgern und der Presse. Der Wagen wurde sogar im „Hildener Ausland“ von der dortigen Werbegemeinschaft prämiert – schon eine Besonderheit. Bis dahin hatte noch kein stadtfremder Wagen eine Prämierung mitnehmen können. Am Aschermittwoch erhielten wir voller Stolz die Urkunde und das Preisgeld.

Es war eine „Bombenstimmung“, eine echt gute Zeit. Während der Bauzeit wurden Freundschaften geschlossen, neue Pläne geschmiedet und Einigkeit in der Sache gelebt. Nächsten Karneval sind wir wieder dabei. Helau!