11.02.2012 - Karneval

Die berühmte fünfte Jahreszeit rückte mal wieder näher und wir sammelten Ende Dezember 2011 Ideen für unseren Mottowagen. Endlich, im Januar 2012, war es dann so weit, das Thema war gefunden: die Vorstände der Bayer-AG halten Ohren, Mund und Augen von Ministerpräsidentin Kraft, Umweltminister Remmel und Regierungspräsidentin Lütkes zu. Die bildliche Darstellung war so gut wie fertig.

Jetzt aber sputen, denn Anfang Februar zieht der Lindwurm durch Erkrath und wir wollten doch dabei sein.
Die Kreativabteilung schloss sich für 16 Tage bei Minustemperaturen in die Scheune ein und malte, was das Zeug hielt. Ab und zu hörte man Bohr, Hammer und Schraubgeräusche aus der Scheune.

   

Die Kreativabteilung schloss sich für 16 Tage bei Minustemperaturen in die Scheune ein und malte, was das Zeug hielt. Ab und zu hörte man Bohr, Hammer und Schraubgeräusche aus der Scheune. Im Sinne einer Aufwärmphase wurden zwischenzeitlich Sponsoren für Wurfmaterial gesucht und auch gefunden. Abends zogen wir dann los und kauften Wurfmaterial ein. Wir stellten fest, dass uns die Preise von Jahr zu Jahr immer mehr davon liefen.

   

Zwei Tage vor der Pressemitteilung wurde die Musikanlage installiert und eine kleine Wageneinweihung vorbereitet. Wagenbauer, Unterstützer und Sponsoren fanden sich, wie jedes Jahr, zu einem kleinen Buffet ein. Glühwein, Rainers berühmte „Nussecken“ sowie Marions „rheinische Püfferkes“ ließen wir uns schmecken und voller Stolz und in froher Erwartung auf erfolgreiche Karnevalsumzüge prosteten wir uns mit heißem Glühwein zu.

   

   
… ein IG Erkrath Sektkorken verschließt die Pipeline!

Am Samstag, den 11.02.2011 wurde es dann ernst. Das Wurfmaterial fand seinen Platz in den Schütten, die Vorräte wurden verstaut, die Anlage mit Karnevalsmusik versehen, der Proviant zur eigenen Stärkung herangeschleppt und der „Hochprozentige“ nebst „flüssig Brot“ auf Position gebracht. Wagen und Narrenschaft waren bereit. Petrus meinte es dieses Jahr besonders gut mit uns. Erfolgreich und mit viel guter Stimmung setzten wir uns bei strahlendem Sonnenschein und Minusgraden pünktlich um 14:11 Uhr inmitten des närrischen Lindwurms am Gerberplatz in Bewegung. Gemäß dem Sessionsmotto "Dies Jor lotte mer de Puppe danze" tanzte das närrische Volk am Straßenrand und hatte viel Spaß.

Im Unterbach wurden wir von einem blauen Himmel mit prächtigem Sonnenschein willkommen geheißen. Jedoch zog der Unterbacher Lindwurm die Extreme an. Erst schien die Sonne, dann schneite es heftig, zwischendurch wechselte es von Schnee in Hagel und zum Ende des Zuges verwöhnte uns die Sonne wieder. Unsere Wagenengel ertrugen diese Wetterkapriolen mit äußerster Tapferkeit und ohne Murren. Euch nochmals lieben Dank! Extrem erschien uns dieses Jahr auch die Zuglänge, denn die 30 Mottowagen, 20 Fußtruppen und zehn Kapellen brauchten viel länger als letztes Jahr, um die 4 km zu überwinden. Wir hatten jedenfalls viel Spaß und kommen nächstes Jahr wieder.

Dieses Jahr wurde der Rosenmontagzug in Hilden von einem recht durchwachsenen Sonnen - Wolkenmix begleitet. Zusammen mit 48 Mottowagen und jeder Menge Fußgruppen bahnten wir uns, gut beschallt mit reichlich Karnevalsmusik, ab 14:11 Uhr den Weg durch Menschmassen entlang der Straßen von Hilden. Teilweise waren so große Menschtrauben zu sehen, dass wir bis zu Sechserreihen zählen konnten, sie bettelten um Kamelle, die wir dann auch reichlich gaben. Es war ein Erlebnis. Ziemlich geschafft, aber dennoch glücklich, waren wir um 17:30 Uhr wieder in der Scheune zurück. Nachdem der Wagen verstaut war, trafen wir uns alle bei Rainer und Roswitha auf einen kleinen Umtrunk und feierten das Ende unserer diesjährigen Karnevalssession.

Über den Rosenmontagszug hier ein kleiner Ausschnitt aus der Zeitung:

Nur wenige Motivwagen mit politischen Aussagen

Bei allem Frohsinn hat der Hildener Rosenmontagszug doch einen kleinen Makel, den Biene Kathrin (22) ausgemacht hat: „Schade, dass es so wenige Motivwagen mit politischen Aussagen gibt.“ Genau genommen sind es nur drei: die IG Erkrath („Och dieses Johr lütt Bayer de Puppe danze . . . äwwer nit met ons“), die Bürgeraktion („Ganz Europa spart, ganz Europa? Nein, ein kleiner Ort trotzt der Krise“) und der Freiwillige Bürger-Streudienst („Der nächste Schnee kommt bestimmt“).

Wir sind stolz auf unseren Mottowagen mit politischer Aussage!