27.09.2007: NRZ: Erkrath hat früh protestiert

PIPELINE. Bereits im 2005 hat die Stadt sich bei der Bezirksregierung gegen das CO-Projekt gewehrt. Vertreter des NRW-Wirtschaftsministeriums berichtet von Ablehnung erst 2007.

ERKRATH. Als "nachweisbar falsch" bezeichnet Erkraths Technischer Beigeordneter Klaus-Dieter Holst eine Behauptung, die Staatssekretär Jens Baganz vom Wirtschaftsministerium NRW aufgestellt hatte. In einer WDR-Veranstaltung in Langenfeld hatte Baganz gesagt, sein Ministerium habe erst seit wenigen Monaten Kenntnis von der Ablehnung der Städte gegen die Bayer CO-Leitung. Obwohl das Planfeststellungsverfahren bereits 2004 unter Beteiligung der betroffenen Städte durchgeführt worden sei, habe es erst 2007 negative Reaktionen gegeben, so der Staatssekretär.
Ende August 2005 sei Erkrath erstmalig von der Düsseldorfer Bezirksregierung über das Planfeststellungsverfahren für die Kohlenmonoxid-Leitung informiert worden, hält Holst dagegen. Daraufhin habe die Verwaltung grundsätzliche Bedenken gegen den Bau der Pipeline geäußert: Weil Kohlenmonoxid besonders gefährlich ist, weil die Autobahnbrücke ein Risiko birgt und die Stadt 1,40 Meter Erdreich über der Leitung an dieser Stelle nicht für ausreichend hält.

Schwere Bedenken
Ein herabstürzendes Auto könnte eine Katastrophe auslösen, so die Befürchtung. Außerdem habe die Stadt schon 2005 dem Regierungspräsidium mitgeteilt, dass sich die Feuerwehr nicht in der Lage sieht, im Notfall rechtzeitig zu evakuieren.
Seinerzeit hatte sich auch der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr mit dem Thema befasst. Das Gremium beschloss, dass die CO-Leitung nicht über Erkrather Stadtgebiet verlaufen soll. Sollte sie doch kommen, so der Beschluss, sollten zumindest der Abstand zwischen den Schieberstationen verringert werden, der Ausschuss forderte auch zusätzliche Warnsysteme für kleinere Lecks. Der Beschluss ist der Bezirksregierung mitgeteilt worden.
Im März 2006 habe es einen Erörterungstermin gegeben, auch hier habe Erkrath seine Bedenken vorgetragen. So sei die Aussage des Staatssekretärs nachweisbar falsch, "es sei denn, das Ministerium hätte keine Einsicht in die Verfahrensakten genommen". (sz)

BANNER GESTOHLEN

Ärger jetzt auch in der Interessengemeinschaft Immermannstraße und Umgebung (IGIU), die Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt erstattet hat.

Ein drei mal fünf Meter großes Banner gegen den Pipeline-Bau, aufgestellt auf Privatgrund am Rewe-Markt Unterfeldhaus, war gestohlen worden. Die Täter hatten die gelbe Lkw-Plane vom Gestell gerissen und versucht, sie in einem Altkleidercontainer zu "entsorgen". Das gelang nicht, denn die Plane war zu groß und unhandlich.

War es grober Unfug oder der Versuch, die Arbeit der Pipeline-Gegner zu verhindern - die Initiative vermutet Saboteure. Sie will weiter Unterschriften sammeln, die den Stopp der Kohlenmonoxid-Leitung fordern.

Quelle: NRZ online vom 27.09.2007

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