12.10.2007: RP: Pipeline-Gruß an Wanderer

Regierungspräsident Jürgen Büssow startete zur Herbstwanderung. Wolfgang Cüppers, Sprecher der Gegner der CO-Leitung, übergibt Bild „Alptraum“. Landrat Thomas Hendele: „Wir sehen uns in Münster vor Gericht wieder.“

von Jürgen Fischer

Mettmann. 59280 Unterschriften haben die Bürgerinitiativen gegen die CO-Pipeline bis gestern morgen gesammelt. Wolfgang Cüppers, bisheriger Sprecher der Erkrather Initiative und Vorsitzender der neugegründeten IG Erkrath, übergab ein gerahmtes Poster des Bildes „Alptraum“ von Sieglinde Teufert-Kruczek an den Düsseldorfer Regierungspräsidenten Jürgen Büssow. Das Bild zeigt die Strecke der CO-Pipeline, umrandet mit Trauerflor.
Die Gelegenheit zur Übergabe bot sich, als der Chef der Bezirksregierung am Neanderthal Museum seine Herbstwanderung startete, die ihn gestern durch den Kreis Mettmann führte und heute durch Solingen. Das Geschenk kommentierte Büssow bissig: „Das muss ich mir aber nicht ins Büro hängen.“

Antworten beim Wandern
Die CO-Pipeline wurde am 14. Februar dieses Jahres genehmigt, soufflierten Mitarbeiter dem Chef der Behörde, welche die Giftgas-Leitung des Bayer-Konzerns zugestimmt hat. Büssow bot an, noch während der Wanderung unterwegs über das Projekt zu informieren, falls jemand mehr wissen wolle. Wem das nicht genügte, den verwies er auf die FAQs, die meistgestellten Fragen, auf der Internetseite der Bezirksregierung.
Landrat Thomas Hendele begrüßte die Wandergesellschaft und den Chef der Bezirksregierung mit einem Hinweis auf das erfolgreiche Neanderthal-Museum: „Wir sind stolz auf dieses Museum. Mit 170000 Besuchern in diesem Jahr gehört es zu den Top-Museen Deutschlands“. Büssow habe den Startpunkt der Wanderung gut gewählt.
Er hätte aber auch eine andere Route wählen können, schob Hendele sogleich hinterher: nämlich eine entlang der CO-Pipeline, wo Bürgern nur 20 Meter neben ihren Häusern eine Gasleitung gebaut wird, durch die einer der hochgiftigsten Stoffe transportiert wird, die es gibt. Der Landrat lobte im selben Atemzug die Mitglieder der Bürgerinitiativen, die sich gegen den Bau zur Wehr setzen: „Es sind sehr sachliche Menschen.“ Und der Kreis unterstütze sie in ihrem Kampf gegen die Pipeline. Damit kündige sich ein weiteres Treffen zwischen dem Landrat und Büssow an, sagte Hendele. „Wir werden uns in Münster wiedersehen“, sagte er in Anspielung auf das Oberverwaltungsgericht in Münster.
Auch Erkraths Bürgermeister Arno Werner begann moderat und erzählte Büssow und seiner Begleitung, zwar liege das Museum auf Mettmanner Gebiet, die Fundstelle aber auf Erkrather Boden. Hendele ergänzte aus dem Hintergrund: „Ganz früher war das Haaner Gebiet.“ Dann sprach auch Werner die CO-Pipeline an, die er bekämpft. Werner: „Das sehen wir nicht als rein technisches Bauwerk.“

Quelle: RP vom 12.10.2007

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