30.10.2007: Wochenpost Erkrath: CO-Pipeline: Rohre unter ehemaliger Müll-Deponie verlegt

Nicht mit dem Kreis abgesprochen

Die Positionen zur CO-Pipeline sind nach wie vor kontrovers. Auch in Erkrath wurde die Staatsanwaltschaft wegen „rechtswidrigen Verhaltens“ der Bayer Material Science (BMS) eingeschaltet. Am Samstag, 3. November ruft die Bürgerinitiative „Bau Stopp der Bayer-Pipeline“ zu einer Demonstration in Düsseldorf auf. Treffpunkt 10 Uhr gegenüber dem Hauptbahnhof am DGB-Haus.

Erkrath (ar) Die Fronten in der Diskussion um die Kohlenmonoxid-Leitung der Bayer AG bleiben verhärtet: Die Bürgerinitiativen gehen nun einen Schritt weiter und demonstrieren nicht mehr vor den Baustellen, sondern Samstag 3. November, in der Landeshauptstadt.
Zusammen mit anderen örtlichen Initiativen organisiert die IG Erkrath die Demonstration.
Die Widersprüche und Beschwerden der Städte Hilden, Monheim, Erkrath und Ratingen gegen die „Besitzeinweisung“, ein verwaltungsdeutscher Begriff für „Enteignung“ städtischer Grundstücke zur Verlegung der Rohre hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf zurück gewiesen. Das Interesse der BMS am zügigen Bau überwiege gegenüber den Erfolgsaussichten einer Klage von Betroffenen, so die Begründung.
Während sich Bayer in seiner Rechtsauffassung bestätigt fühlt, hat die Stadt Erkrath eine weitere Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht angekündigt.
Wie das Landrat-Büro des Kreises Mettmann mitteilte, hat die BMS ihre Rohre auf dem Grundstück einer ehemaligen Müll-Deponie in Alt-Erkrath verlegt. Da dies mit dem Kreis nicht abgesprochen war, wurde die Staatsanwaltschaft wegen „rechtswidrigen Verhaltens“ eingeschaltet.
Entdeckt wurde die Baumaßnahme erst nachdem sie vollendet war, der Kreis hat nun die Bezirksregierung aufgefordert nachzuweisen, dass der Bau von ihr überwacht wurde.
„Wir stehen absolut auf der Seite der Bürgerinitiativen“ so Daniela Hitzemann, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Büro des Landrats.
Der Verein IG Erkrath ist Teil des Widerstandes gegen die CO-Pipeline: „Wir haben Angst vor dieser Pipeline und sind der Meinung, dass die Bezirksregierung Düsseldorf die Risiken für die Menschen, die nahe der Leitung wohnen, nicht ausreichend berücksichtigt hat. Unmittelbar betroffen sind die Städte Monheim, Langenfeld, Hilden, Erkrath, Düsseldorf-Hubbelrath, Ratingen und Duisburg“. so lautet das Statement von Wolfgang Cüppers.
Bayer will die Pipeline bauen, damit das Gas Kohlenmonoxid (CO) zwischen den beiden Anlagen in Dormagen und Krefeld-Uerdingen transportiert werden kann. Der Konzern sieht dies als eine sichere und landschaftsschonende Maßnahme an.
Strittig sind neben der Sicherheit einer solchen Pipeline auch Enteignungen, die mit dem Bau einher gingen. Die Bürgerinitiative IG Erkrath veranstaltet am Samstag, 3. November, um 10 Uhr eine Demonstration gegen die Pipeline in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Vom DGB-Haus, gegenüber dem Hauptbahnhof geht es über Friedrich-Ebert-Straße und Oststraße, Graf-Adolf-Straße und Königsallee zum Marktplatz (vor dem Rathaus), dort wird um 12.30 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden.

Quelle: Wochenpost vom 30.10.2007

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