06.09.2008: NRZ: Leser schreiben Klartext: Große Worte, nichts dahinter

Zum Artikel „Chemie Krisengipfel empfiehlt Sirenen und Stink-Alarm bei Gasgefahr“ auf www.derWesten.de/hilden gibt es folgende Leser-Kommentare:

Minister Uhlenberg hat doch bereits im März nach der Brand-Katastrophe im Chemiepark Dormagen ein landesweites Pipeline-Kataster angekündigt – wahrscheinlich eine Meisterleistung in Sachen Katastrophenbewältigung seitens der Landesregierung. Weshalb ist das noch nicht vorgelegt worden? Wir erinnern uns: große Worte, nichts dahinter. Ist Rüttgers blind, taub und stumm? Er sieht nichts, hört nichts und sagt nichts zu den Problemen seiner Bürgerinnen und Bürger.
Volkmar Jung

Die Markierung von CO durch Geruchsstoffe ist doch schon am Anfang der Debatten mehrfach gefordert und immer wieder von den Bayer-Vertretern abgelehnt worden. Ein solcher Vorschlag sei nicht sachkundig. Jetzt kommt er aus den Reihen der Fachleute der Landesregierung. Was stimmt denn nun? Was soll man von dem Kommunikationsdurcheinander noch erwarten?
Bernd Osterwind
Das Pipelinekataster hilft auch nicht, wenn die Bauarbeiter die Sauerstoffleitung anbohren, indem sie mit dem Rücken zum Pfahl stehen, der die Gefahr anzeigt.
Der Zusatz odorisierender Substanzen ist lt. Aussage von Bayer nicht möglich, weil diese Stoffe vor der Weiterverarbeitung aufwendig entfernt werden müssen (Katalysatorgifte). Bayer und Politiker werden nun vermutlich wieder so lange hin- und her reden, bis keiner mehr weiß, was Sache ist.
W. Roth

Was wird passieren, wenn der Landtag statt ABC-Erkundungsfahrzeugen in den Städten des Kreises Patrouille fahren zu lassen, die CO-Pipeline kippt? Ob Bayer dann wohl den Standort Uerdingen in Geiselhaft nimmt und damit droht, Uerdingen zu verlassen? Die politische Kultur in Deutschland lässt das möglich erscheinen.
Bernhard Osterwind

Wer versichert gegen Vollbruch oder schleichende Leckage? Bayer behauptet, dass ihre eigene Versicherung ausreicht. Dies glaube ich nicht und würde als Versicherungsunternehmer niemals eine Erweiterung des Risikos auf ein Gebiet von 67 km Länge ohne Mehrkosten zustimmen.
Ich vermute, dass – wie immer in diesem Fall – das Land oder die Bundesregierung, also wir, die Kosten für eine CO-Katastrophe zu tragen haben.
Analoges ist ja schon beim Atommüll in Asse zu beobachten.
Walter Enßlin

Quelle: NRZ Hilden 06.09.2008

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