03.05.2009: NRZ: Feuer gegen die Pipeline

Erkrath, 03.05.2009, Jan Michaelis ,Am 1. Mai zogen knapp 300 Menschen durch Erkrath, um gegen die von Bayer geplante Giftgas-Leitung zu demonstrieren

Erkrath. Wolfgang Cüppers, Vorsitzender der IG Erkrath, hatte zu einer Demonstration gegen den Chemieriesen Bayer aufgerufen. Regierungspräsident Büssow und Landesvater Rüttgers: „Wir wollen denen jetzt die feuerrote Karte zeigen.” Treffpunkt für die Demonstranten war die Mahnstätte an der Max-Planck-Straße, denn es ging vor allem gegen die CO-Pipeline.

Dort sammelten sich 227 Gegner. Ein Murren ging durch die Reihen: „Wir sind zu wenig, erreichen tun wir nichts.” Sofort wurden die Nachbarn für ihr Fehlen kritisiert: „Eigentlich müsste der ganze Wohnblock geschlossen zur Demonstration kommen.” Die Ordner verteilten indes Transparente und Schilder an die Anwesenden.

Und obwohl Grüne und SPD in Fraktionsstärke aufmarschiert waren, blieb ein Transparent mit einem Dank an Bundesfinanzminister Peer Steinbrück auf der Strecke. Mühsam setzte sich der Lindwurm in Gang. Weil die Fackeln zu schnell abgebrannt wären, sollten sie erst auf den letzten Metern angezündet werden.

Mit Grablichtern und Grubenlampen, Gasmasken und Kreuzen zog der Tross über den Millrather Weg und den Niermannsweg zum Acker von Reinhart Zech von Hymmen. Der von der Pipeline geschädigte Grundstücksbesitzer versprach dann als letzter Redner im Angesicht eines Feuers mit vier bis sechs Meter hohen Flammen: „Ich werde weiter die Gegner der Leitung unterstützen.” Noch einmal 50 bis 100 Zuhörer waren erst zum Feuer nachgekommen. Wolfgang Cüppers hatte angekündigt: „Das Protestfeuer wird bis nach Leverkusen und Düsseldorf sichtbar sein.”

Ein paar Demonstranten beklagten jedoch, dass ein Baum das Feuer verdecke und es nur dahinter etwas heller geworden sei. Die Enttäuschung begleitete einige auf dem Nachhauseweg. Andere lobten die gute Organisation der Veranstaltung mit einer Straßenbeleuchtung für den Feldweg. Der Protest wird aber dennoch bis in den Landtag und nach Leverkusen zu hören sein, weil sowohl Lokalradio als auch Lokalfernsehen vor Ort waren und die Presse dieses Protestfeuer weiterträgt.

Was mit einem Trauerzug anfing, wird so ein weit sichtbares Ereignis. Es ist wie an Aschermittwoch und der Hoppeditzverbrennung, und war sozusagen ein rheinischer Protest. Und vor allem fiel den Medien auf, dass junge Leute, Teens und Twens, statt an diesem ersten Mai zu feiern, lieber friedlich demonstrierten.

Quelle: Der Westen - NRZ

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