08.10.2009: WAZ: Das Luftbild muss genügen

WAZ Duisburg Süd, 08.10.2009, Martin Kleinwächter

CO-Pipeline: Für Verdachtsflächen für Munitionsfunde aus dem Zweiten Weltkrieg sind allierte Luftaufnahmen maßgebend

Umfassend hat die Landesregierung jetzt dem Umweltausschuss des Landtags in Sachen CO-Pipeline Bericht erstattet (wir berichteten). Danach erfolgt die Prüfung auf Kampfmittelfreiheit auf der 68-Kilometer-Trasse bei Bedarf zweistufig: Zunächst würden anhand von Luftbildern der Alliierten Einschlagstellen von Sprengkörpern am Boden ermittelt. „Liegen in der Luftbildauswertung keine Hinweise auf Kampfmittel vor, gilt die Fläche als nach dem Stand der Technik und ohne auffällige Befunde untersucht und damit als ,kampfmittelfrei’, so dass keine weiteren Maßnahmen durchzuführen sind”, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Allerdings könnten auf diese Weise nicht alle tatsächlich betroffenen Flächen ermittelt werden, da nicht alle Luftbilder vorliegen, bei Schlechtwetter keine Aufnahmen von Luftangriffen gemacht wurden und kleinere Kampfmittel aus der Luft nicht zu erkennen seien.

Für die so definierten Verdachtsflächen gelte, dass vor Baubeginn weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssten. Je nach Art der vermuteten Kampfmittel würden unterschiedliche Verfahren eingesetzt, im Regelfall die so genannte Geomagnetik. Erst nach derartigen Untersuchungen und nach Räumung vorgefundener Kampfmittel würde eine Verdachtsfläche als „kampfmittelfrei” bezeichnet. Von einer nötigen Detektion fünf Meter beiderseits der gesamten Trasse, wie von Bernd Hamacher, dem Pressesprecher der Bezirksregierung, vor Wochen beschrieben, ist in dem Papier keine Rede. Weitere Flächen würden nur zusätzlich abgesucht, wenn dort Kampfmittel gefunden würden, heißt es vielmehr. Sie würden entschärft, beseitigt und die Umgebung auf weitere Kampfmittel abgesucht.

Tatsächlich, so die Regierung, sei bei der CO-Pipeline 2006 der Rheindüker bei Mündelheim entsprechend geprüft worden. Im Duisburger Süden sei der Kampfmittelbeseitigungsdienst 2007 zweimal bei Funden tätig geworden: am 14. Juni auf der Baustelle beim Rahm (Sprenggranate) und am 25. August bei Serm (zwei Brandbomben). Daraufhin durchgeführte weitere Sondierungen hätten keine Befunde ergeben.

Ende 2007 hätten Bayer und Wingas mitgeteilt, sie würden bei den Bauarbeiten laufend die Bescheinigungen zur Kampfmittelfreiheit einholen. Für die behördliche Überwachung der 2008 durchgeführten Bauarbeiten habe es einen externen Sachverständigen gegeben. „Dieser Bericht enthielt immer auch eine Aussage über Kampfmittel, nämlich dass ,keine Munition gefunden wurde’”.

Die förmliche Einholung der Bescheinigung sei mehrfach bei Besprechungen von Bayer und Wingas zugesagt worden, zuletzt am 5. Juni. Da aber habe bereits festgestanden, dass noch nicht für alle ermittelten Verdachtsflächen Bescheinigungen beantragt worden seien.

Quelle: Der westen - WAZ

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