Duisburg, 10.03.2010, Götz Middeldorf
Duisburg/Kreis Mettmann. Der Chemie-Riese Bayer hat bei seiner Kohlenmonoxid-Pipeline, die auch durch Duisburg läuft, nicht genehmigte Stahlsorten verbaut. Die Pipeline-Initiative und die SPD-Landtagsabgeordnete Gisela Walsken sind entsetzt. Unterdessen ist Bayer um Schadensbegrenzung bemüht.
Wieder Ärger um die Skandal-Pipeline der Bayer-AG: Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Chemie-Riese für seine 67 Kilometer lange Kohlenmonoxid-Leitung zwischen Uerdingen und Dormagen, die durch den Kreis Mettmann und den Duisburger Süden verläuft, an mehreren Stellen andere Stahlsorten verbaut hat als genehmigt waren. Dieter Donner aus Hilden, Sprecher der Pipeline-Initiative im Kreis Mettmann, sprach von „noch mehr Bayer-Pfusch“: „Jetzt melden Bayer und die Bezirksregierung, dass nicht nur dünnere Rohre, sondern auch noch Rohre aus anderem Stahl verwendet wurde.“
Auch die Duisburger Landtagsabgeordnete Gisela Walsken (SPD) reagierte entsetzt. „Das Vertrauen in Bayer schwindet immer mehr!“ Sie sieht sich mit den anderen drei Duisburger Landtagsabgeordneten durch die neue Entwicklung darin bestärkt, die Pipeline weiter abzulehnen.
Mehr Sicherheitsvorkehrungen?
Unterdessen ist Bayer um Schadensbegrenzung bemüht. So wird beabsichtigt, „oberhalb der Kohlenmonixid-Pipeline ein zweites, 80 Zentimeter breites Geo-Grid-Schutzgitter zu verlegen, auf dem ein zusätzliches, 30 Zentimeter breites Trassenwarnband liegt“, hieß es am Mittwoch in einer Bayer-Mitteilung.
„Mit dieser freiwilligen Maßnahme erhöhen wir das Sicherheitsniveau der Pipeline nochmals.“ Trotzdem ist das Unternehmen davon überzeugt, dass das bisherige Sicherheitskonzept bereits ausreichend sei.
KOMMENTAR
Klartext
Stoppt endlich die Skandal-Röhre!
Die Kohlenmonoxid-Leitung ist ein Pleiten-, Pech- und Pannen-Projekt. Und das schon seit Jahren. Bauvorgaben wurden und werden nicht eingehalten, es wurde versäumt, vor dem Bau der Giftgas-Röhre entlang der Trasse nach Bomben aus dem Weltkrieg zu suchen, Baustellen waren ungesichert.
Die Bürger-Initiativen im Kreis Mettmann und im Duisburger Süden kämpfen zu Recht gegen dieses Projekt. Die neue Panne ist für Bayer, den Industrie-Standort Rheinland und den Regierungspräsidenten als Bauaufsicht eine neue, heftige Klatsche mitten ins Gesicht.
Fazit: Stoppt endlich diese Skandal-Röhre!
Quelle: Der Westen - NRZ
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