18.08.2008: Apell an Bayer und die Bezirksregierung Düsseldorf: Stoppt endlich den Bau der CO-Pipeline!

Das Gasunglück in Mönchengladbach beweist: Technik ist im Ernstfall nicht beherrschbar.

Der am vorigen Samstag in Mönchengladbach eingetretene Gasunfall hat eindeutig gezeigt, dass der Einsatz von geruchlosem Gas lebensgefährlich ist. Durch den Austritt von Kohlendioxid (CO²) erlitten 107 Menschen teilweise schwere Verletzungen. Aufgrund der hohen Konzentration des Gases wurde ihnen schwindlig oder sie wurden bewusstlos, ein Feuerwehrmann lag sogar auf der Intensivstation.

Dieser Vorgang zeigt, wie verantwortungslos es ist, geruchloses, hochgiftiges Gas in Wohngebieten zum Einsatz zu bringen. Der Vorsitzende der IG Erkrath, Wolfgang Cüppers, fordert die Landtagsabgeordneten, den Düsseldorfer Regierungspräsidenten Büssow und Bayer nunmehr auf, spätestens jetzt die Konsequenzen zu ziehen und den Bau der 67 km langen CO-Pipeline, die durch dicht besiedeltes Wohngebiet führt, zu stoppen.

Ein vergleichbarer Austritt von Kohlenmonoxid (CO) hätte weitaus schlimmere Folgen gehabt. Da wäre es nicht bei Verletzten geblieben, dann hätte es Tote gegeben, weil CO beim Einatmen innerhalb von drei Minuten tödlich wirkt. Alle Sicherheitskräfte haben immer wieder betont, dass keine Rettungsmöglichkeiten für die betroffene Bevölkerung möglich sind. Dass dies kein Horrorszenario ist, das die Bürgerinitiativen an die Wand malen (wie von Pipeline-Befürwortern behauptet), machen auch die Vorfälle im Ineos-Werk im Chemiepark Dormagen, das Pipeline-Unglück im Bayer-Werk in Wuppertal und die Explosion einer Pipeline in Köln deutlich. Die Technik ist im Ernstfall schlicht und einfach nicht beherrschbar.

Bei einer im vorigen Jahr stattfindenden Veranstaltung in der Erkrather Stadthalle zum Pipeline-Projekt musste der verantwortliche Bauleiter Breuer nach mehrmaliger Nachfrage durch den Vorsitzenden der IG Erkrath vor den versammelten Bürgern zugeben, dass bei einer schleichenden Leckage das angeblich so sichere Warnsystem eine Vorlaufzeit von bis zu 48 Stunden habe. 48 Stunden, in denen das tödliche Gas CO ungehindert austreten kann und hunderten Menschen den Tod bringt!

Deshalb noch einmal die Forderung, seitens der Verantwortlichen endlich einzusehen, dass das CO-Pipeline-Projekt ein Irrweg ist. Die gebetsmühlenartig vorgetragene Behauptung, diese Pipeline wäre die sicherste der Welt, es könne nichts passieren und sie sei für den Industrie- und Chemiestandort NRW unbedingt notwendig, entbehrte von Anfang an jeglicher Grundlage und kann kein Argument für die völlig unnötige Gefährdung der Bevölkerung sein. Bayer und der Regierungspräsident sind im Übrigen bis heute eine Antwort schuldig geblieben, wer im Ernstfall für den Tod zahlreicher Anwohner verantwortlich ist.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Cüppers

CO-Pipeline 28.06.2023
Städte scheitern mit Klagen gegen die CO-Pipeline
weiterlesen

CO-Pipeline 14.01.2022
Beschluss des Bundesverwaltungsgerichtes vom 14.01.2022 zu der Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision
weiterlesen

CO-Pipeline
Bezirksregierung genehmigt am 02.07.2020 Antrag auf sofortige Vollziehung.
Zur Pressemitteilung

IG Erkrath sagt „Danke“
Mit Unterstützung der VR Bank in Hochdahl wurde ein Wunsch des Vereins nun Wirklichkeit.
weiterlesen